Donnerstag, 29. November 2012

Star Wars: Nervensäge

Dies ist der zweite Teil zu einer Hintergrundgeschichte rund um meine Kopfgeldjägerin im Star Wars Universum (SWTOR). Ich hoffe es gefällt. Hier noch zum ersten Teil
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Cortess hasste es mit schleimigen Hutten zu verhandeln. Entweder sie drücken einem einen schlechten stinkenden Deal auf, haben einen bereits verkauft oder zahlen einfach miese Preise. Sie hatte die Hand noch immer auf ihren Blastern links und rechts der wohlgeformten Hüfte lagern als sie koketten Schrittes Nem‘ro Höhle verlies. Für die möglichen Chancen hatte sie nur das kleinste Übel – den miesen Preis – in Kauf genommen. Aber die Ladung Gewürze die sie gestohlen hat war sehr selten im Outer-Rim und somit einiges Wert. Die Argumentation des Hutten über die heiße Ware und deren Splittung ergab durchaus Sinn, auch wenn dies nur die Ausrede zum weiteren Preisdrücken war. Sie war unterwegs zu Ihrer Landebucht Nar Shaddaa 501, um Nem’s Leuten die Landeklappe zu öffnen. Sie bog um die Ecke in die große Halle in die die Mantis locker 8x gepasst hätte. Die Halle war voll von Verladetechnik. Sie bog also um die Ecke und entdeckte einen kleinen Jawa der an der vorderen abgeschrammten Landekuve der Mantis saß und ein Gewehr in den Händen hielt, das fast so groß war wie er selbst. Blitzschnell löste Cortess einen Blaster aus dem Holster und mit einem kurzen Ratschen des Leders zielte er auch schon auf den Jawa. Sie ließ sich nicht aus dem Takt bringen und ging mit gehobenen Blaster auf den Jawa zu. Der kleine sah auf und erschrak. Er blickte auf sein Gewehr, zu Cortess und wieder auf das Gewehr. Cortess Augen wurden unter dem Helm schmal – eine falsche Zuckung und dieser Jawa hätte viele kleine Löcher in seinem braunen leicht rissigen Mantel der mit einem weißen Pelzrand besetzt war. Der Jawa schob eilig die Hände nach vorne, die gelben Augen weiteten sich und er brabbelte in schneller gestoßener Aussprache: „Nyeta Shootogawa! Ikee Nyeta M'tuske. Ikee funa banga nga phatha!“ – Cortess blickte verwirrt. Erschießen wollte er sie also nicht. Ausrauben auch nicht. Blieb noch eine Falle oder einfach ein Deal. Sie blickte aus den Augenwinkeln. Die umherlaufenden Frachtarbeiter schienen sich nicht an dem Geschehen zu stören. Weitere Personen waren nicht war zu nehmen. Für eine Sekunde kam ihr in den Sinn, dass die kleinen verflixt clevere Bastler waren – der hatte jawohl hoffentlich nicht an ihrem Schiff rumgeschraubt? Als Nem’ro’s Leute in der Landebucht auftauchten senkte sie den Blaster und antwortete: „Pass auf kleiner: ich spreche kein Jawa!“. Noch bevor sie sagen konnte, dass er verschwinden soll sprach der Kleine eilig und schnell weiter und sprang auf. Er griff sich seinen Schultergurt, band ihm um und klemmte das Gewehr auf den Rücken. Cortess ging zur Ladeklappe und der Kleine lief trippelnd hinterher und hatte Schwierigkeiten Schritt zu halten. Unentwegt sprach er weiter und gestikulierte wild. Nach Eingabe des Sicherheitscodes auf einem kleinen Pad öffnete sich die Ladeluke. Mit einer Hand schob Cortess den Jawa grob zurück indem er dessen Kaputze ins Gesicht drückte bis er zurück taumelte, ansonsten hätte er gleich die Ladeluke auf den Schädel bekommen. Nem’ro’s Schergen machten sich an die Arbeit. Es waren verarmte und billige Straßenarbeiter von Nar Shaddaa – schlechte, schmutzige Kleidung, stinkend und stets gieriger als ein ausgehungerter Sarlacc. „Nehmt die Ware raus. Wenn einer mehr anpackt schieße ich ihm die Finger ab mit dem er auch nur etwas anderes berührt.“, warnte Cortess. Einer der Halunken trat nahe  an sie heran und raunte mit einem Grinsen fauliger Zähne: „Ich wüsste schon wo ich mit meinen Fingern für dich etwas Gutes tun könnte“. Noch wenige Zentimeter und seine Fingerspitzen hätte ihren Hintern berührt als ihn der schwere Mandalorianische Helm im Gesicht traf. Die Nase brach mit einem lauten Krachen und er sank mit spritzendem Blut auf die Ladeklappe. „Wehe du blutest mein Schiff voll!“ warnte Cortess und rollte ihn mit einem Tritt der schweren Stiefeln herum. Der Jawa hinter ihr lachte. Auch wenn es seltsam klang und sie nie einen lachenden Jawa gesehen oder gehört hat, aber das war eindeutig ein Lachen. Sie blickte ihn an: „Zumindest teilst du meinen Humor.“. Die Ladung war relativ schnell abtransportiert. Der Jawa hatte die Zeit über immer wieder gequatscht. Mittlerweile hatte Cortess Kopfschmerzen. Eigentlich wollte sie eine Runde schlafen und sich dann daran machen mal ein ernstes Wort mit den Shrikk-Piraten zu sprechen. Aber zuerst müsste sie diesen Jawa loswerden. Also müsste sie nochmal auf den Markt. Sie seufzte und machte sich auf den Weg.
Eine viertel Stunde später drängte sie sich bereits durch die vollgedrängten Gängen bei den Technikständen. Die Stände waren dicht aneinander gebaut und hängende Decken zwischen den Ständen bewarten einem vor Aufpassern bei dunklen Geschäften – oder beim Taschendiebstahl. Fast alles war Secondhand-Ware. „Nie benutzt nur 1x fallen gelassen!“ – einer der Lieblingssprüche einiger Händler hier. Sie traf einen Händler der einige Droiden- und Datenpadteile in der Auslage liegen hat. Der Jawa, der brabbelnd immer noch einen halben Meter hinter ihr folgte, deutete ab und an auf einige Teile oder Droiden und erzählte energischer, sofern sie das richtig deutete. Der Händler lächelte sie mit einem nicht vollständigen Lächeln an: „Ich habe hier ein paar tolle Teile! Und im Lager sogar Schiffsteile! Was darf es denn sein?“. „Ich brauche ein Upgrade für meinen Translator der Jawa kann!“. Der Händler lächelte breiter: „Ich habe leider keinen da. Aber dieser tolle Protokolldroide spricht etwa 1500 Sprachen. Jawa sollte laut Beschreibung dabei sein!“. Cortess blickte skeptisch drein: „Das ist doch nicht ihr ernst. Wozu sollte gerade ich einen Protokolldroiden brauchen?“ Der Jawa zuppfte an ihrem Arm und deutete auf ein Teil auf dem Tisch, als der Händler das Repertoire an Verkaufsargumenten herunterrasselte. Sie blickte auf das Teil, erkannte zwar einige Anschlüsse, aber auch einige lose kleine Teile. Sie schüttelte den Kopf. Der Jawa sprang aufgeregt ein wenig auf und ab. Sie hielt es abwertend dem Händler entgegen: „Was willst du für diesen Schrott?“. „300 Credits!“, blaffte er. „100  - das Teil ist kaputt.“, sagte sie und schüttelte es raschelnd. Sie einigten sich auf 150 Credits und sie gab es dem Jawa. Der war vorerst etwas ruhiger als er an dem Teil bastelte. Los war sie ihn dennoch nicht. Er folgte ihr weiterhin, aber wenigstens hielt er etwas die Klappe. Wenn sie eh schon unterwegs war konnte sie auch gleich in die Glatteisbar und etwas über die Piraten herausfinden. Also war dies ihr nächstes Ziel.
Weitere 15 Minuten Fußweg und sie betrat die Glatteisbar. Die Bar war nicht sonderlich gefüllt. Sie bestellte sich etwas am Tresen und lehnte dann mit dem Rücken dagegen. Sie trank nicht, denn sie hatte immer noch den Helm auf. Der Drink galt eher dazu den Barkeeper ihre Anwesenheit angenehmer zu machen und sie nicht ständig zu stören. Sie musterte die anwesenden Gäste. Einige erfreuten sich an den Holotänzerinnen in gemütlichen Sitzecken, andere spielten Sabbacc. Der Jawa zuppelte an Cortess Gürtel herum und löste den Translator. Sie war kurz darauf dem kleinen den Hals umzudrehen, aber vielleicht könnte er ja jetzt einige Stunden damit zubringen und ihrem Translator Jawa beizuflüstern. Zwei Piraten mit dem Emblem der Shrikk-Piraten betraten die Bar. Ein Jedi hätte jetzt vermutet, dass die Macht mit ihr sei, aber sie vermutete eher Glück und Vernunft. Wenn man heiße Waren in diesem Sektor des Universums verticken wollte, so war man auf Nar Shaddaa immer richtig. Cortess blieb ruhig an der Bar stehen und beobachtete sie. Zuerst dachte sie daran die beiden später zu verfolgen. Aber als sie sah was geschah änderte sie die Meinung.
Die beiden Piraten setzten sich an einen Tisch an dem zuvor ein unscheinbarer Mann saß. Bei genauerem Hinsehen war er ganz süß, aber er hatte auch ein machohaftes Gebaren. Er saß mit weit ausgebreiteten Armen und gekreuzten Beinen in einer Sofaecke. Er trug eine schwarze Panzer-Lederjacke und ein enganliegendes graues Hemd. Die Hose war ebenfalls schwarz und aus Leder, an der Seite hing ein Blaster locker im Holster. Cortess konnte das Gespräch nicht hören, aber die Piraten schienen nicht erfreut und wedelten ab und an aufgeregt mit den Armen herum. Ihr gegenüber blieb stets gelassen. Nachdem die Piraten grimmigen Blickes die Bar verlassen hatte setzte sie sich zu dem jungen Mann.
„Und was kann ich für euch tun?“, fragte der junge Mann. Cortess legte nur den Kopf schief. Daraufhin erklärte er: „Ich habe bereits gesehen, dass ihr unser Gespräch interessiert verfolgt habt.“. Cortess lächelte unter dem Helm: „Ich bin Cortess…und ich habe etwas mit der Piratencrew zu klären, die ihr gerade verärgert habt.“. Der junge Mann lächelte und lehnte sich zurück: „Mein Name ist Bondend. Ich handle mit Informationen. Was ist euch euer Vorhaben mit den Piraten wert?“. Sie schob einen Stapel Credits über den Tisch. Bondend musterte erst Cortess ausgiebig, dann den Stapel. Er nahm dreiviertel der Chips und ließ den Rest liegen mit dem Worten: „Belassen wir es dabei, wenn wir uns nochmal unter freundlicheren Umständen treffen.“. Cortess empfand Bondend zwar als nett, aber es passte nicht in ihre Pläne. Sie schob den Rest der Credits auf seine Seite des Tisches. Bondend lächelte nun nicht mehr: „Nun. Wie ihr wollt. Die Shrikk verkaufen ihre Waren unter falschem Namen in der Lagerhalle LB-794. Ich weiß nicht was ihr vorhabt, aber jemand der dort das sagen hat ist Chrik. Habe ihn nie getroffen, aber soll sein Quartier dort ebenfalls im Kontrollzentrum eingerichtet haben.“. Bondend machte eine abfällige Handbewegung: „Das ist alles was ich euch sagen kann.“. Cortess stand auf und verließ die Bar. Der kleine Jawa folgte ihr ebenfalls wieder. Er quaselte auch schon wieder anscheinend ohne Luft zu holen.

1 Kommentar:

  1. Mich interessiert vor allem, was der Jawa da gebastelt hat... ^^

    War nur etwas schwer zu lesen... Sehr eng und kaum Absätze...
    Freu mich auf den nächsten Teil! :)

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