Donnerstag, 3. März 2016

Was wenn die Paranoia durschlägt?

Nun bin ich ja seit Jahren leicht paranoid, habe das ganze aber recht gut im Griff.
Vor einigen Monaten ist mir nun mit Mord gedroht worden. Das ist tatsächlich eine ernste Drohung gewesen und das Vorgehen wurde auch bereits mit bleibendem Schaden durch einen scharfen Gegenstand an Möbeln simuliert. Psychologisch ist eine Drohung und eine Simulation im übrigen ein ganz massiver Unterschied. Bei dieser Drohung war es nun nicht so, dass ich mich hätte erwehren können - körperlich sicherlich, aber psychisch hätte ich es nicht gebracht. Ich habe dann eilig die Flucht ergriffen.
Das ganze hat dann ein Trauma bei mir ausgelöst und es ist erstaunlich wie sich sowas äußert. Ich habe bis zu 15km Umweg mit meinem Auto in Kauf genommen, um nicht auf die Täterin auf der Straße zu treffen. Aus Angst. Ich wusste nicht wozu sie alles in der Lage gewesen wäre.
In den Räumen, in denen ich schlafe, musste ich die Tür abschließen. Sonst bekomme ich kein Auge zu. Auch die Fenster müssen geschlossen bleiben.
Wenn ich im Dunkeln unterwegs bin, muss ich eine Taschenlampe dabei haben.
Die neue Wohnung, die ich mit gesucht habe durfte nicht im Erdgeschoss sein. Einfach, weil man da zu leicht einbrechen kann. Außerdem musste wenigstens 1-2 weitere Parteien darin wohnen, dass falls etwas passiert Hilfe in der Nähe ist. Auch wollte ich einen Türspion und Gegensprechanlage, um eine weitere Sicherheit an der Tür zu haben.
Eine ganze Weile hatte ich auch starke Schwierigkeiten mit Witzen, die um Mord&Totschlag gehen, aber die kann ich jetzt auch schon wieder welche machen.

Auch wenn ich das Trauma mit professioneller Hilfe aufgearbeitet habe - bis ich diese Marotten abgelegt habe wird es wohl noch eine Weile dauern. Aber solange ich diese Stütze brauche, werde ich sie nehmen.

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