Freitag, 3. Juni 2016

Held sein ist schwer

Warum hat mir keiner gesagt, dass es so schwer ist ein Held zu sein?
Auf den Comic-Covern sieht das immer so einfach aus. Stolz und Aufrichtig in die Kamera schauen. Brust geschwollen und das Cape flattert im Wind. Aber so ist das nicht.
Davon mal ab, dass ich öfter Krawatte als Cape trage... was man auf dem Cover nie sieht sind die Zweifel, Sorgen und Entscheidungen, die so ein Held treffen muss. Ich habe nicht immer die richtige getroffen. Habe Fehler gemacht und habe auch mal verloren. Ich habe mich eine Zeit verkrümelt, selbst bemitleidet und viel nachgedacht.
Doch was machen Helden, also wirkliche Helden, wenn sie am Boden liegen? Sie stehen wieder auf. Sie geben nicht auf. Sie finden neuen Mut. Sie finden neue Kraft, um weiter zu machen. Und genauso ist es nun bei mir. Ich habe ein gutes Stück meine Mitte gefunden, weiß wer ich bin, was ich will und wo ich hin will. Und nun stehe ich auf.
Ich habe meine Ziele vor Augen und verfolge sie konsequent und nachhaltig. Ich habe daraus ein ganzheitliches Bild gebaut und keiner dieser Punkte steht für sich allein - es greift alles ineinander.

Mini-Held - mein Sohn hat eine ganz hohe Priorität in meinem Leben erhalten. Die Gefahr den Kontakt zu verlieren oder die Bindung zu gefährden hat mich wachgerüttelt. Dieser kleine Mann verdient es einfach, dass ich für ihn da bin. Als Vater, als sein Held.

Glücklich sein - prinzipiell etwas was ich aus den Lehren des Dalai Lama entnommen habe. Ein Glückliches Leben führen verändert auch die Sicht auf viele andere Themen. Ich gehe mit vielen Situationen auch anders um. Das Thema ist an und für sich riesig. Nur auf dem Weg zwei Zitate, die bei mir große Bedeutung gewonnen haben in meinem Leben:
"Versuche anderen zu helfen. Und wenn Du ihnen nicht helfen kannst, dann schade ihnen wenigstens nicht."
"Wenn Du willst dass andere glücklich sind, übe Mitgefühl aus. Wenn Du willst, dass  Du selbst glücklich bist, übe Mitgefühl aus."


Die Heldin - eine Zeit lang hatte ich mit diesem Kapitel in meinem Leben abgeschlossen. Aber so einfach ist das nicht. Sie ist die Mutter meines Kindes und das kommt ja nicht von ungefähr. Ich kann nicht leugnen, dass sie mir nicht sehr viel bedeutet. Ich bin gewillt sie zurück zu gewinnen. Klingt für viele sicherlich verrückt, vielleicht ist es das auch, aber so ist das nunmal mit Gefühlen.

Keine Selbstaufopferung. Etwas was ich früher gerne bis zum Ultimo betrieben habe war die Selbstaufopferung. Ich habe mich selbst verbogen, um anderen gerecht zu werden. Aber ich habe erkannt, dass dies nicht immer richtig ist, solange es mich nämlich nicht glücklich macht. Wenn der Grad der Aufopferung mich nicht glücklich macht, dann mache ich es auch nicht richtig - und dann verlieren alle Seiten. Davon habe ich Abstand genommen. Ich füge mir selbst keinen Schmerz mehr zu, soweit es sich vermeiden lässt.


Ja, viele Leser habe ich jetzt bestimmt gelangweilt, aber ich musste das einfach mal los werden.

Was bedeutet das für den Blog? Ja, ich mache weiter, wenn ich passende Themen finde. Es wird weiter nerdig bleiben, aber ich lasse mich weiterhin nicht auf eine Regelmäßigkeit festnageln. Ich schaue einfach mal flexibel was mir in den Kopf kommt.

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