Donnerstag, 20. April 2017

Warum Fleischersatzprodukte doch gut sind!

woran erkennt man einen Veganer?...er wird es dir erzählen.

Ich denke den Spruch kennen wir alle. Und irgendwie komme ich mir jetzt blöd vor, weil ich euch hier jetzt auch sowas ähnliches erzähle. Nein, ich bin kein Veganer. Ich würde nicht mal sagen ein vollständiger Vegetarier.
Meine Ex-Freundin war Vegetarierin und das war für mich einfach ein Zeitpunkt wo ich mich ernsthaft mit dem Thema auseinander setzen musste, weil man ja auch mal lecker zusammen essen will oder was kochen. Nun hatte ich mich dann Richtung Ende letzten Jahres mit dem ganzen Thema auseinander gesetzt. Was darf man denn da alles nicht essen? Und es ist komplizierter als ich dachte, aber nicht so wild.
Also fing ich an vegetarisch kochen zu lernen. Einfach Fleisch weglassen ist einfach - klar. Aber irgendwas fehlt dann doch. Also was machste? Tofu, Soja und Co. ausprobieren. Gut...das meiste davon ging die ersten Male so richtig übel in die Hose. 3 Tage eingelegtes Tofu und es schmeckt dennoch nach Pappe. Meh.
Manchmal muss es aber auch bei mir schnell gehen oder die Herstellung des Essens braucht einfach auch ewig, dann fällt man mal über das Kühlregal her und sieht sich um. Naja. Mittlerweile ist die Auswahl wohl größer als früher, wie ich höre, aber nach gefühlten 38 Metern Fleisch, die mich früher nie gestört haben, findet man dann auch mal einen Meter Ware an Fleischersatz-Produkten. Hack, Patties, Schnitzel, Würstchen, Frikadellen. Wow - also echt eine krasse Auwahl. Nicht. Alles auch noch von Rügenwalder. Eigentlich eine Marke, die ich nie mit Veggie-Produkten in Verbindung gebracht hätte. Das meiste davon ist wirklich essbar. Vieles davon schmeckt dem tierischen Original sogar sehr ähnlich. Beim Schnitzel haben sie sogar die Konsistenz hinbekommen!
Klar werde ich sowas auch demnächst mal selbst herstellen, aber dafür brauche ich mehr Zeit in der Küche.

"Was soll das? Ich bau mir auch keinen Salat aus Schnitzeln!" - auch so ein Spruch, den ich sogar mal selbst gesagt habe und mir dafür nun auf die Zunge beiße. Nie hat mir ein Vegetarier oder Veganer erklärt warum es solche Produkte gibt. Nie hat es einer beschreiben können. Nun erlebe ich es selbst. Gerade als Umsteiger fällt es mir so leichter. Mein Essen sieht aus wie früher, schmeckt wie früher, aber das Gewissen is(s)t besser. Das ganze geht schnell, schmeckt und erweitert mein Sortiment was ich essen kann gut. Es ist sau teuer, ja. Aber ob ich nun Fleisch von angeblich glücklichen Kühen bekomme oder ein emotionsloses Soja futtere macht dann keinen Unterschied.

Ob ich nun den Absprung komplett schaffe kann ich nicht sagen. Ich esse durchaus gerne mal einen Burger (wobei die alternative gut schmeckt, es sie aber nicht überall gibt) oder einen Döner. Aber zu vielem habe ich gute Alternativen gefunden oder kann auch drauf verzichten.
Ich denke meiner Familie wird es schwerer fallen das zu akzeptieren, dass ich weitestgehend auf Fleisch verzichte. Meine Tante hat mich wegen meinen vielen Veränderungen, die ich aktuell durchmache sogar angeranzt.

Nun. Das war mein Veggie-Coming-Out für euch ;)

Samstag, 1. April 2017

Lebensziele

Hier muss ich mal weiter ausholen. Wie schon im vergangenen Post kam dieses Thema bei meiner Montagssitzung bei meinem Freund auf. Wir haben beide einige Ratgeber-Bücher oder Persönlichkeitsbildenden-Bücher gelesen. In einem davon ging es darum wie man sein Leben leben will. Um das herauszukristalisieren solle man sich seine eigene Beerdigung vorstellen. Dort sollen 3 Leute etwas über den Verstorbenen erzählen - ein Kollege, ein Freund und ein Familienmitglied. Was sollen diese Personen von einem sagen? Wie war der Verstorbene zu Lebzeiten? Fleißig, immer da, liebend, aufopfernd, hilfbereit, zuvorkommend, aufmerksam, achtsam,.... da fallen einem viele Dinge ein, die man gerne hören möchte.
Ende der Übung ist sich Gedanken oder einen Plan zu machen was man tun muss, damit diese Personen eben genau das über einen sagen können! Und schon hast du deinen Lebensweg gestaltet.


Das sind jetzt aber nicht das was man im allgemeinen unter Ziele im Leben versteht. Vor 12 Jahren bin ich in eine Beziehung gestartet und teilte dort die Lebensziele mit der Ex-Heldin. Haus bauen, Baum pflanzen, Kind zeugen, alt werden. Okay...kam noch bissle was über die Jahre dazu: Hunde, das Traumauto (Mini Cooper - Ziel erfüllt). Es kommen auch einige kleinere Lebensziele dazu: Zertifikat für ein bestimmtes Lernthema erhalten, einen Job als Teamleiter bekommen, 20kg abnehmen ...sowas halt.


Nachdem ich nun quasi mit der Trennung alles verloren hatte und mir mein Therapeut damals knallhart ins Gesicht sagte: "Ja, Sie müssen sich neue Lebensziele suchen. Und das braucht Zeit!", war ich erstmal am Boden zerstört. Immerhin hatte ich über 10 Jahre daraufhin gearbeitet meine Ziele zu erreichen und nun stellte ich fest: futsch.
Da biste erstmal reichlich am Arsch.

Nun, das Leben geht weiter und alles organisiert sich neu. Es fiel mir nicht leicht das einzusehen, aber im derzeitigen Zustand habe ich keine Lebensziele. Ich bin komplett flexibel. Naja mit Abhängigkeit, dass ich weiterhin ein guter Vater bin. Aber ansonsten: Job? flexibel. Wohnort? recht flexibel. Alterspläne? Tse!
Hätte mir jemand vor 7 Monaten erzählt: du wirst der Lebensgefährte einer Frau, die in Auslandseinsätze zieht, dann hätte ich das erstmal für unrealistisch gehalten. Vor 5 Monaten musste ich mich dann erstmal tatsächlich damit auseinandersetzen, weil ich mich in eine Soldatin verliebt hatte. Gut...das ist jetzt auch gescheitert, aber hey...ja...ich konnte mich tatsächlich mit dem Gedanken anfreunden...und nicht nur anfreunden, für mich war das durchaus ein Leben welches ich hätte führen können und wollen!
Wer weiß was die nächste Beziehung so rein bringt? Ich mache meine Ziele aber natürlich nicht von meiner Partnerin abhängig. Es gibt auch Dinge wo ich klar "nein" sagen würde.  So schließe ich jetzt nämlich den Bogen zum ersten Absatz: trotz aller Flexibilität in meinen Lebenszielen bin ich in mir gefestigt und weiß was für ein Mensch ich sein möchte und passe meinen Lebensweg so an, dass ich diesem auch gerecht werde. Der Weg ist das Ziel. "Der Weg ist das Ziel" ist ein schöner Spruch von Konfuzius, der aber erst durch meine Reife, die ich durch die Ereignisse der letzten Jahre erreicht habe, bei mir einen äußerst tiefen Sinn ergibt.

schwachsinn ;)

Jetzt bin ich aber mal neugierig: Was sind eure Ziele im Leben? Würden die 3 Leute auf eurer Beerdigung das sagen können was ich euch wünscht/vorstellt?